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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 6

1911 - Magdeburg : Creutz
6 Ii Kreis: Wanderungen im Heimatorte. Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (m) ab! Schreite seine Länge und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche seine Oberfläche mit der des Schulhofes! Wozu wird er benutzt? Womit ist er ge- schmückt? Zeichne den Plan des — Platzes! Nennt andere Plätze in unserem Heimatorte! Beantwortet von jedem einzelnen vorstehende Fragen? C. Die bemerkenswertesten Gekände. 1. J)it Kirche. Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche vom Schnlhaufe aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie? Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht der Turin? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht von 0 nach W, was selten vorkommt, so erkläre das Warum?) Beschreibe kurz das Außere und Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeilen sind in der Kircbe vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirch- platz früher benutzt? Zeichne den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von hier aus! Welche Straßeil führen dahin? Schätze die Entfernung nach Minuten, Schritten (m) ab! 2. Die anderen öffentlichen Gebäude. Nennt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat- ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum — Platze! Welche Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Schloß), das Gericht. das Rathaus......benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen Gebänden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Banken oder ihre Ver- zierungen? I). Denkmäler. Welche Denkmäler hat unser Ort? Wessen Andenken soll durch sie geehit werdeu? Erkläre die darau angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler errichtet? Wer hat sie erbaueu lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —.) Beschreibe kurz jedes Denkmal! Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem Zwecke sind sie allsgeführt wordeil? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus- fchmückungen fallen nns an ihnen auf? Welche Sagen knüpfen sich daran? E. Woljltiitigkeitsan stalten. Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert ,zur Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Häuser, in denen die Armen, die Kranken der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätig- keitsanstalten, (Arnienhalls, Kreiskraukenhaus,) Welche Wohllätigkeitsanstalten besitzt imser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet^ Welche sonstigeil Wohlsahrlseinrichtnngen hat unser Ort noch? Entwirf einen Plan vom Heimatorte lind beute darin die wichtigsten Straßen, Gebäude und Plätze an!

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 34

1911 - Magdeburg : Creutz
34 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. b) An der Elster. Ortrand (2) lag früher ganz im Sumpfe. Die Häuser wurden deshalb auf Rosteu erbaut. Getreidebau und Viehzucht. — Böttcherei und Gerberei. Lauchhammer. Eifenzieherei, Hüttenwerk (Bronzegußarbeiten, z. B. Lutherdenkmal in Worms, das Denkmal Kaiser Wilhelm I. in Magdeburg). Elsterwerda (4). Eisenbahn? Lehrerseminar. In der Nähe Töpfereien. Liebenmerda (3). Fabriken: Briketts, Kokosdecken. Gerberei. Große Vieb- markte. L. war einst als Burg zum Schutze gegen die Wenden erbaut und hieß Lubwart. L. besitzt eine der ältesten Schützengilden. Wahrenbrück. Kleinste Stadt der Provinz. Ubigau (2). In der Nähe liegt das Dorf Falkenberg: wichtiger Eisen- bahnknotenpunkt. Herzberg (4). Da Acker und Wiesen reichen Ertrag geben: Getreide-, Gemüse- bau und Viehzucht. Fabriken: Chromfarben (Rohstoffe werden aus Australien und Kleinasien bezogen). Schweinitz (1). Jessen (3). Eisenbahn? Weberei: Tuche. Vogelzucht: Kanarienvögel. Weinbau. c) Am neuen Graben. Annabnrg (4). Militärerziehungsanstalt. Auf der nahen Annaburger Heide wurde 1547 der Kurfürst Joh. Friedrich von Sachsen nach der Schlacht bei Mühlberg gefangen genommen. 6) Rechts von der Elster. Schliebcn (2): Ackerban und Weberei. Schöne- walde: Bienenzucht. Seyt>a (2): Arbeiterkolonie. Umgebung: sandig und kalt, nn- fruchtbar. Zahna(4): Strohpappefabriken. Strohflechtereien, große Hundezüchterei. e) An der Zerbst (19), d. h. Heustelle. Umgebung fruchtbar, daher Getreide- und Gemüsebau. Fabriktätigkeit: Seidenwaren, Tuche, Handschuhe, Stärke. Brauerei: Zerbster Bitterbier. Durch seine Viehmärkte ist Zerbst berühmt. (Pferde.) Viele Hänser zeigen noch altertümliche Bauart. (Der hohe, spitze Giebel ist nach der Straße gerichtet.) Im altertümlich gebauten Rathause wird eine auf Pergament gedruckte Bibel verwahrt. Ihre Bilder (Holzschnitte) sind von dem Wittenberger Meister Lukas Cranach gemalt. Schloß mit großem und schönem Parke. Auf dem Marktplatze stehen eine steinerne Rolandssäule und ein Denkmal, genannt die „Butterjungfer". S. Sage S. 32. Lindau (1). f) An der Ehle. Loburg (2). In der Nähe der Übungsplatz des 4. und 3. Armeekorps. Möckern (2). Am 5. 4. 1813 siegten hier die Preußen unter General Aork über die Franzosen. Gommern (5). Wiesenbau. Schneidemühle. Zuckerfabrik. Das alte Schloß dient als Zuchthaus und Zwangsarbeitsanstalt. Im Forstrevier Vogelsang hat der Vaterländische Frauenverein eine Lungenheilstätte errichtet. Leitzkan. g°) All der Ihle. Burg (24)? Weil der Acker fruchtbar ist, treibt man Ge- treide- und Gemüsebau. Aber auch Fabriktätigkeit und Gewerbe stehen in hoher Blüte. Besonders werden hier Militärtuche gefertigt. Außerdem gibt es Eisen- gießereien, Maschinenfabriken und Spinnereien, Tuch- und Schuhwarenfabriken. Die Lage am Kanal und an der Berliner-Magdeburger-Eisenbahn macht Burg zu einer wichtigen Handelsstadt. Der hochherzige Kaufmann Pieschel erbaute hier eine Erziehungsanstalt für Waisen und Halbwaisen. Im Durchschnitt beherbergt die Anstalt 100 Zöglinge. Die Stadt Burg ist wahrscheinlich eine wendische Niederlassung. Karl der Große soll hier zum Schutz gegen die Wenden eine Grenzseste erbaut haben, woraus sich später die Stadt entwickelte. Am Ende des 17. Jahrhunderts wanderten in Burg Franzosen, Wallonen und Pfälzer ein, die ihres Glaubens wegen aus der

3. Badische Sagen - S. 13

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
3. Sie war ein Fräulein von Detten und in früheren glücklichen Tagen an einen tapfern und edeln Ritter, namens Cuz Schott, verlobt. Siebe, da kam vor kurzem ihr einziger Bruder von einem Turnier nach Haus und brachte einen Panzer mit Blut befleckt und eine Binde mit, die sie alsbald für den Schmuck ihres Bräutigams erkannte, meinend drückte sie die blutige Binde an ihre Brust. Ihr herz war gebrochen; denn ihr Verlobter, so wähnte sie, war auf dem Sande des Kampfplatzes gefallen. Doch dies war nur ein eitles Blendwerk des habsüchtigen Bruders. Durch diese trügerische Nachricht wutzte er sie zu bewegen, der Welt zu entsagen, und ihm ihren Rnteil an dem Erbe zu hinterlassen, jetzt war sie eben im Begriff, in Begleitung ihres Bruders in das Kloster Neuburg zu ziehen, welches in der Nähe von Heidelberg sein reizendes Rngeficht in den klaren fluten des Neckars spiegelt. Ruf ihrem Zuge ins Kloster hatte man sie überfallen und in diese Burg gebracht. 4. ln ihrer Gesellschaft befand sich auch der Lehrer Breitmann aus dem Stifte Mosbach. Diesem war es beschieden, den Tag der Befreiung herbeizuführen, nachdem sie zwei Jahre lang in der Gefangenschaft zugebracht hatte, wie nützlich ist es, wenn man schreiben kann! Er wußte einen Brief an die Stiftsherren nach Mosbach zu befördern, und dem kurpfälzischen Vogte daselbst die Nachricht zu unterbreiten, dah er nebst seiner adeligen Reisegesellschaft hier in Gefangenschaft gehalten werde. Den Brief besorgte ihm eine Magd, welche er durch das versprechen eines neuen Kleides für sich gewonnen hatte. — Hier hat die Eitelkeit ein gutes Werk gestiftet. — Da das Fräulein von Detten mit dem Kurfürsten von der Pfalz, der in Heidelberg residierte, verwandt war, so wurde

4. Badische Sagen - S. 34

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
mit diesem Gedanken trat er ins Kirchlein, hier schimmerte ihm der Strahl der ewigen Campe entgegen, und im Schein der Campe erblickte er vor dem Rltar sein schlummerndes Mägdlein. Gott hatte es beschützt und bewacht. Und Bertold saht die Wonne kaum, kaum traut er seinen Sinnen. Ihm bangt, es möchte wie ein Traum das Bild vor ihm zerrinnen. £r drückt das Rind ans Daterherz. Nein, 's ist kein leeres wähnen! Zum erstenmale schmilzt sein herz in heiher Andacht Tränen. F. v. Maltiz. Und jetzt rief er aus: „was hätte mir all mein wollen genützt, hätte der Herr nicht selbst mein Kindlein beschützt! Nun fühle ich es tief in der Seele, wie treu Gottes Rüge über uns wacht. Ich will es auch am Danke nicht fehlen lassen. Rn dieser heiligen Stätte, wo der Herr mein Rindlein behütet und bewahrt hat, soll ein Kloster entstehen, wo Diele früh und spät Dank und Rnbetung dem Höchsten darbringen sollen.“ Der Graf hielt das schlafende Mägdlein sanft in den firmen und trug es voll seliger Cust zur Burg zu seiner treuen lrmentraut. Rn des Kirchleins Stelle erhob sich bald ein freundliches Klösterlein, das zum ewigen Gedächtnis den Damen Gottesauge bekam. Im Cause der Zeit verwandelte sich der Dame Gottesauge in den Damen Gottesau. Doch auch der Dame Gottesau verkündet fort und fort, daß Gott einst hier ein herrlich Werk getan. (w. Schwarz, 25 Sagen aus Baden.)

5. Badische Sagen - S. 40

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Dad) Stunden des Jagens sammelten sich die Jäger im Walde zum fröhlichen Mahle. Sie alle labten sich an den vortrefflichen shundvorräten, die aus mehreren wagen der Jagdgesellschaft gefolgt waren. nachdem Hunger und Durst gestillt waren, ging es wieder ans fröhliche Weidwerk. Der Markgraf verfolgte dabei auf seinem flüchtigen Rosse einen Hirsch, dessen fährte er aufgespürt hatte, ln der Leidenschaft des Jagens kam er immer weiter von seinem Gefolge ab und verirrte sich im Walde. fdittlerrveile umzog sich der Himmel mit schwarzen Wolken; immer näher rückte das Gewitter, Blitj und Schlag folgten immer schneller aufeinander, ln Strömen fiel der Regen nieder, und nabe bei dem Grafen und seinem Rosse zersplitterte der Blit3 eine mächtige €iche. Da erfüllte Schrecken den Grafen, und er ftieh in sein Horn. Bald darauf lieh sich der schwache Ton eines fernen Glöckleins vernehmen. Doch einmal ftieh der Graf in sein Jagdhorn, da nahte sich ihm ein Klausner mit einer fackel. €r führte den Grafen zu einer Klause neben der ein Rindenkirchlein erbaut war. Ehe der Graf die Klause betrat, begab er sich zuerst ins Kirchlein, sank dort nieder zum Gebete und rief dankerfüllt: „Grotzer Gott, wir loben dich!“ Der Klausner und die übrigen Waldbrüder kamen auch ins Kirchlein, und vereinigt fangen sie aus innerstem Herzen: „Großer Gott, wir loben dich!“ Dann hielt der Graf auf einem Mooslager Nachtruhe und erwachte beim ersten Morgengrauen vom Hornrufe der Jagd-genossen. für seine Rettung will er sich dankbar erzeigen, und bald steht ein ansehnliches Klösterlein an der Stelle der dürftigen Klause. Der erste Gesang in dem Klösterlein auf dem Fremersberg war: „Grosser Gott, wir loben dich!“ Beinahe 400 Jahre bestand das Kloster zu Fremersberg.

6. Badische Sagen - S. 52

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Dienerin, die früher im Schlosse gewesen und ihr sehr zugetan war, jet]t aber verheiratet weit entfernt von demselben wohnte. Bereswinda lieh die frau rufen und bat sie, das blindgeborene Kind zu sich zu nehmen, willig ging die Dienerin darauf ein und erzog das Rind ein )ahr lang in ihrem Haufe, Flls sie es aber nicht mehr länger verbergen konnte, brachte sie das Rindlein in das Kloster Palma in Burgund. Dicht lange darauf führte die Vorsehung den Bischof von Trier und Bischof Erhard von Regensburg in das Kloster Palma. Bischof Erhard taufte Fittichs Tochter. Flls der fromme Mann das Kind aus dem Taufrvasfer hob und die Flügen mit dem heiligen Öle bestrich, da öffnete das blindgeborene Mägdlein die geschlossenen Flügen und war sehend. Der Bischof dankte Gott für das Wunder und gab dem Mädchen den Damen Odilia, das soviel heiht, als „Tochter des Lichts". Die Klosterfrauen aber hatten das Kindlein lieb und erzogen es in der Furcht zum Herrn und in der Liebe zu den Mitmenschen. Sorgfältig und gewissenhaft unterrichteten sie das heranwachsende Mädchen in allen Künsten und Wissenschaften. Da erwuchs und erblühte in der Verborgenheit des stillen Klosters Ottilie zur stattlichen und lieblichen Jungfrau heran. 2. Unterdessen hatte Gott den Eltern auch ein Söhnlein geschenkt, das in der heiligen Taufe den Damen Hugo erhielt. Flls der Sohn zu einem hoffnungsvollen Jüngling herangewachsen war, teilte ihm die Mutter das Geheimnis seiner Schwester mit. Hugo empfand Mitleid mit dem Schicksal Ottiliens. Er schrieb ihr ein Brieflein voll des Trostes und der Teilnahme. Da erfaßte Ottiliens herz eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Heimat und ihren flngehorigen. Sie schrieb ihrem

7. Badische Sagen - S. 57

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
jetzt hatte Ottilie das Ziel ihrer wünsche erreicht. Sie gründete ein Stift für fromme Jungfrauen, und dieses Stift war das erste frauenhafter im Elsaß, in dem Kloster hohen-burg wohnten mehr als hundert barmherzige Schwestern, über die Ottilie die Rufsicht führte, und die unter ihrer Leitung der Arbeit und dem Gebete lebten. Sie selbst aber führte ein heiliges Leben, das nur den Werken der Barmherzigkeit gewidmet war. Da das Kloster auf dem Berge sehr hoch gelegen war, so konnten kranke und Krüppel nur mit Mühe zu ihm gelangen. Ottilie faßte den Plan, ein zweites Kloster zu bauen. Im Tale unten, am fuße des Schloßberges, erhob sich gar bald das neue Kloster, Medermünster genannt, das ums Jahr 700 gegründet wurde. Bei dem Kloster befand sich ein Hospital für firme und kranke, deren liebevolle Mutter und Pflegerin Ottilie ihr ganzes Leben hindurch verblieb. Unter allen heiligen verehrte Ottilie am liebsten Johannes den Täufer, weil sie in der Taufe das Augenlicht erhalten hatte. Ihm errichtete sie auf der hohenburg eine Kapelle, die an der Hauptkirche angebaut war. 7. Unter den mannigfachsten Werken der Liebe und Barmherzigkeit wurde Ottilie alt. wie sie nun den Tod herannahen fühlte, ließ sie sich in die johanneskapelle tragen, versammelte ihre Klosterfrauen um sich und sprach zu Ihnen: „ln dieser Dacht träumte mir, daß ich zum Himmel eingehe, weiß gekleidet und verschleiert stieg ich langsam den weg zu den Toren der himmlischen Stadt hinan. Haupt und Rügen hatte ich zur Erde gesenkt, da ich nicht aufzuschauen wagte, ob die Perlentore offen oder geschlossen seien. Allein zwei Engel kamen mir entgegen, ergriffen mich bei den Händen und führten mich stillschweigend hinein. Und als ich eintrat, verschmolzen die Chöre der himmlischen Sänger und goldenen Harfen zu einer

8. Badische Sagen - S. 85

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Der Letzte von hohenkrähen. i. friedinger von hohenkrähen schritt gedankenvoll Saale seines Schlosses auf und ab, als sein waffen-ider Stepban hauhner eintrat. „Idober des Weges?" gte friedinger. „Dom Ritterspiel in Raufbeuern." „Pfui!" spottete friedinger, „wer wird eine faftnachtsmummerei mit so ehrenvollem Damen belegen, wäre ich dabin gezogen, so bätt’ ich statt meines edlen Rosses den Esel meines Müllers zum Ritte genommen." Je nun," versetzte hautzner, „man mutz sich eben in die Zeit schicken!" „Ich nebme sie auch, wie sie ist," entgegnete der Ritter von hobenkräben, „darum siebst du die Bilder meiner fibnen bier alle verkehrt an der wand hängen, damit sie die Schmach ibrer Abkömmlinge nicht seben." hautzner meinte, wackere Männer geb’ es noch genug, die dürften nur zusammenhalten, friedinger schüttelte den Kopf. „Geb vom See abwärts," sprach er, „längs des Rheines bin, bis wo das Siebengebirg steht, und zähle die gebrochenen Burgen auf beiden Seiten, und du wirst Luft bekommen, ins Kloster zu geben. Dieser Kaiser Max bat dem edlen Rittertum? durch seinen ewigen Landfrieden den letzten Stotz gegeben, und was noch übrig bleibt, ist um nichts besser als Weiberkrieg mit Besen und Ofengabeln!" „wenn du Lust hast zu einer mannhaften febde," entgegnete ßautzner, „so ist jetzt Gelegenheit; denn ich komme eigentlich mit der Bitte, du möchtest mir deine Burg leihen. Mein altes Ubunest hält keinen Steinwurf mehr aus!" „Meine Burg steht dir zu Diensten," sagte darauf der von ßobenkräben und reichte seinem Gaste die Hand, „aber sage

9. Badische Sagen - S. 86

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
mir, was hatt du denn vor?" hauhner berichtete nun, wie er in Raufbeuern eine reiche Bürgertochter kennen gelernt habe, mit deren Geld er seinem baufälligen Schlosse und seinen öden Ländereien wieder aufhelfen wollte. Er sei aber bei der Brautwerbung abgewiesen worden, wogegen einem jungen Edlen von dort, Otto von Rrehling, das Fräulein zugesagt worden sei. Darum wolle er der Stadt Raufbeuern einen pebdebrief senden, „fiomm!“ rief voll wilder Freude friedinger, „ich schreibe den pebdebrief in deinem Damen und du kritzelst dein Handzeichen darunter.“ 2. Der Brief wurde unverzüglich abgeschickt, und friedinger traf alsbald flnstalten, hohenkrähen in Derteidigungsttand zu setzen. Durch ihre Kundschafter erhielten die Ritter jetzt Nach- richt, datz einige Handelsleute aus Raufbeuern auf der Heim= kehr aus der Schweiz begriffen feien, hauhner legte sich mit einem Haufen Reisigen in den Hinterhalt, überfiel die sorglos ihres Weges Dahinziehenden, welche von einer fehde keine

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
aber brav und rechtschaffen, und seine Mutter eine fromme, ehrsame Frau. Beide erzogen ihren Sohn zur Furcht Gottes und hielten ihn zu allem Guten mit großer Strenge an. Später zogen sie nach Mansfeld, wo sie zwei Schmelzöfen erwarben. Hier schickte der Vater den kleinen Martin in die lateinische Schule und trug ihn, wenn das Wetter schlecht war, wohl selbst auf den Armen hin. Der Knabe zeigte so gute Anlagen und einen so großen Fleiß, daß der Vater beschloß, ihn studieren zu lassen. Deshalb kam er in seinem vierzehnten Jahre auf die berühmte Schule zu Magdeburg und ein Jahr später nach Eisenach. Hier mußte er sich, wie es damals bei den Schülern Sitte war, sein Brot vor den Thüren der Bürger ersingen. Weil er vor allen andern Knaben herzlich und andächtig sang, nahm ihn die fromme Frau Cotta an ihren Tisch. In der Schule übertraf er seine Mitschüler durch seinen Fleiß, und schon in seinem 18. Jahre konnte er die Universität Erfurt beziehen, wo er mit großem Ernste weiter studierte. Jeden Morgen sieng er feine Arbeit mit andächtigem Gebete an, denn sein Sprichwort war: „Fleißig gebetet ist halb studieret." Eines Tages suchte er in der Bibliothek unter den Büchern umher. Zufällig fiel ihm eine Bibel in die Hände, die er vorher noch nie gesehen hatte, und als er darin zu lesen anfieng, bemerkte er zu seiner großen Verwunderung, daß viel mehr Lehren und Geschichten darin standen, als die Priester in den Kirchen auszulegen pflegten. Da wünschte er von Grund seines Herzens, Gott wolle ihm auch einst ein solches Buch bescheren; denn damals war eine Bibel noch sehrtheuer. Nicht lange darauf verfiel er in eine fchwere Krankheit, fo daß er glaubte, er müsse sterben. Da besuchte ihn ein alter Priester und tröstete ihn mit den prophetischen Worten: „Seid getrost, mein Lieber, ihr werdet dieses Lagers nicht sterben \ unser Gott wird noch einen großen Mann aus euch machen, der wieder viele Leute trösten wird/' Auf den Wunsch seines Vaters sieng Luther an, die Rechte zu studieren. Als er aber eines Morgens seinen Freund im Bette erstochen fand, und er selbst an einem anderen Tage bei einem schweren Gewitter durch einen Donnerschlag betäubt zu Boden sank, dachte er: „Wie, wenn du so von einem Blitze erschlagen wärest und nun vor deinem ewigen Richter ständest?" Und er beschloß in seiner Herzensangst, in ein Kloster zu gehen und Mönch zu werden, weil er glaubte, der Weg durch ein Kloster führe gewiß in den Himmel. Noch einmal ergötzte er sich mit seinen Freunden bei heiterem Gesang, Saitenspiel und Wein und gierig dann in das Augustiner-Kloster zu Erfurt. 2. Sein Vater war durch diese Nachricht tief gebeugt, schrieb ihm aber doch zuletzt: „Gott gebe nur, daß es gut gerathe." Im Kloster mußte er die niedrigsten Dienste verrichten, die Kirche und die Zellen auskehren und mit dem Sacke auf dem Rücken für das Kloster betteln gehen. Daneben fastete und betete er fleißig und bemühte sich auf alle Weise, ein unsträfliches Leben zu führen. „Wahr ist es," erzählte er selber, „ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so streng meine Ordensregel gehalten, daß ich sagen kann: „Ist je ein Mönch in den Himmel
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